Der Wolf Wolf Faktor
Fast jeder kennt die Geschichte von dem Jungen, der „Wolf“ schrie. Der Spitzbube brachte mit seinen falschen Alarmrufen die Schäfer immer wieder dazu zur Herde zu rennen. Als sich dann tatsächlich ein Wolf heranpirschte reagierte keiner mehr auf die Hilferufe des Jungen.In den letzten Jahren gab es eine Reihe von Fehlalarmen der prophetischen Art. Wir leben in einer Zeit, in der die Anzahl falscher Voraussagen für die Wiederkehr Jesu stark zunimmt. Ich glaube, dass dieser Trend bedeutet, dass Satan versucht, die Erkenntnisse aus den prophetischen Schriften zu unterdrücken.
Einer der Hauptgründe dafür, dass Satan die zeitlichen Voraussagen unterstützt ist der, dass uns die Bibel durchaus deutlich voraussagt, was Satans letzte Pläne sind und der Teufel weiß, dass er soweit wie möglich die Bibel in Misskredit zu bringen hat, um seine dämonische Herrschaft voll und ganz errichten zu können.
Ich habe immer jede neue Voraussage zur Kenntnis genommen, in der ein Einzelner oder eine Gruppe behauptete das genaue Datum der Rückkehr von Jesus zu kennen. Unter Missachtung der Tatsache dass der Herr sagte: „Deshalb seid jederzeit bereit! Denn ihr wisst nicht, wann euer Herr wiederkommen wird“ (Matt 24:42), versuchen die Leute immer wieder, sich das magische Datum auszudenken.
Seitdem klar ist, dass jede einzelne dieser Voraussagen falsch war, ist es ziemlich offensichtlich, dass es Satan war, der sie initiiert hatte. Falsche Voraussagen entstehen sicher nicht durch göttliche Eingebung. Die Bibel beansprucht für das Eintreffen ihrer Voraussagen 100%ige Genauigkeit - das ist der Test dafür, ob die Voraussagen göttlich inspiriert wurden oder nicht.
Nun, wenn ein Prophet im Namen des Herrn etwas ankündigt und es trifft nicht ein, dann waren seine Worte nicht vom Herrn. Er hat eigenmächtig geredet, und ihr braucht ihn nicht ernst zu nehmen (Deut 18:22).
Wenn in der Vergangenheit die Wiederkehr von Jesus Christus prophezeit worden war und es stellte sich heraus, dass die Voraussage falsch war, dann kam es in der Regel zu einer Phase der Inaktivität und es kamen eine Zeit lang keine neuen Voraussagen mehr. Die Leute waren natürlich desillusioniert, wenn der vorausgesagte Zeitpunkt ohne tatsächliche Wiederkehr von Jesus verstrichen war. Dagegen ist es heutzutage so, dass ein falscher Prophet den anderen ablöst.
Im 19. Jhd. wurde die Wiederkehr von Jesus in Zeitabständen von 30 bis 40 Jahren vorausgesagt. Von 1970 bis 1990 wurde alle vier Jahre ein neues Datum geweissagt. Jetzt ist es so, dass mehrmals pro Jahr eine Voraussage gemacht wird.
Ich kann nicht glauben, dass es schon jemals eine Zeit gegeben hat, in der so oft die Wiederkehr von Jesus falsch prophezeit wurde. Gleichzeitig ist die Unlust der Leute, sich mit der Endzeit zu beschäftigen, noch nie so groß gewesen. Sogar die Art, wie die Prophezeiungen veröffentlicht werden, zeigt die große Verunsicherung. Einmalig auftretende Wahrsager würden offen ein bestimmtes Datum nennen. Aufgrund der vielen falschen Voraussagen, werden die Datumsangaben jetzt nur noch „vermutet“.
Die oftmalige Darbietung falscher Daten hat eine äußerst fatale Wirkung auf diejenigen, die ohnehin nicht gläubig sind. Die Fehler der Christen waren schon immer ein beliebter Vorwand, die mangelhafte eigene Vorbereitung auf die Wiederkehr Jesu zu verdrängen. Wenn man sie fragt, warum sie nicht gläubig sind, dann zeigen sie mit dem Finger auf betrügerische oder zumindest unehrliche Fernsehprediger. Wenn man sie fragt, ob sie für die Wiederkehr von Jesus gerüstet sind, dann antworten sie, dass alle möglichen Leute immer und immer wieder gesagt hätten, dass Jesus bald wiederkäme.
Wie jeder, der Verrat begeht, so hat auch der Teufel ein riesengroßes Problem. Sobald die Leute die wirklichen Absichten des Verräters erkennen, dann werden sie nicht mehr mit ihm zusammenarbeiten, sondern jeden teuflischen/ verräterischen Akt als Warnung verstehen. Der Apostel Paulus schrieb: „Doch ihr, liebe Brüder, lebt ja nicht in der Finsternis. Also kann euch der Tag des Herrn auch nicht wie ein Dieb in der Nacht überraschen.“ Die Gläubigen leben also nicht in der Finsternis, sondern sind in der Lage die Warnungen zu erkennen.
Je näher wir dem Ende dieses Zeitalters kommen, desto mehr will Satan uns veranlassen „Wolf“ zu rufen. Das ist meine feste Überzeugung. Und dieses Handeln ist im Sinne von Satan auch sinnvoll. Je lauter geschrieen wird und je abgestumpfter die Leute bzgl. der vielen falschen Voraussagen für die Rückkehr des Herrn geworden sind, um so wachsamer müssen wir sein, die „nicht in der Finsternis leben“.
„Seid also zu jeder Zeit bereit, denn der Menschensohn wird gerade dann kommen, wenn ihr es am wenigsten vermutet!“ (Matt 24:44)